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Die Einreise Nachdem wir - nebst fehlenden Visa - die übrigen Dokumente zusammen haben, gehts los. Wir starten nach eineinhalb Jahren „Ferienabstinenz“ zum langersehnten Urlaub.
Der E-CheckIn ist - coronabedingt - nicht möglich. So treffen wir frühzeitig im Flughafen Zürich ein. Zu unserer Überraschung, keine Warteschlange. Entsprechend ist der CheckIn bei Thai-Airways innert fünf Minuten erledigt. Mit 90 Minuten Verspätung startet unsere, schätzungsweise halb-volle Maschine. Beinahe ohne Verspätung erreicht unser Direktflug Phuket.
Das Einreiseprozedere ist bestens organisiert. Nach der Temperaturkontrolle werden die Papiere und Handy-App geprüft. Anschliessend Passkontrolle und die Einreise ist bestätigt. 10 Minuten später nehmen wir unsere Koffer in Empfang und werden beim Ausgang noch zum Covidtest begleitet. Unser Fahrer vom SHA+ Hotel erwartet uns, und so beziehen wir bereits kurz nach 08:00 Uhr unser Zimmer. Das Resultat des Coronatest verschlafen wir erstmal. Jedoch nach Rückfrage bei der Hotelrezeption können wir - dank Negativtest - per sofort ganz Phuket bereisen. Wir bleiben vorerst an der NaiYang Beach. Müssen wir doch all die Biere und Mekkon-Co in den verschiedenen kleinen Bars und Restaurants testen.
Sein oder nicht sein? Haben oder nicht haben? (22.10.2021)
Heute könnte ein wichtiger Tag, wenn nicht gar der wichtigste Tag in unserem weiteren Leben sein. So machen wir uns dann auch einige Gedanken. Nicht etwa über den bevorstehenden Covidtest. Sondern darum, ob wir drei zusätzliche Tage erhalten oder nicht. Bekommen wir diese drei Tage nicht, wo bleiben, oder wohin gehen diese dann? Sind die Tage eventuell im Luftleerem Raum? … und falls ja, kann dort ein Mensch ganz ohne Sauerstoff überlegen, und erwacht nach drei Tagen wieder? …. und sollte sicherheitshalber Essen und Trinken organisiert werden? Verhungern werden wir eher nicht, aber passen dann die Kleider noch? Oder müssen wir uns gar eine komplett neue Garderobe anschaffen, um nicht künftig wie Land- streicher daherzukommen. Fragen über Fragen die den heutigen Tag begleitet.
Public Holiday. Wir erhalten somit noch eine Gnadenfrist bis Montag. Um uns auf alle möglichen Eventualitäten vorzubereiten - und um später nicht etwa zu verdursten - erhöhen wir jedoch per sofort unseren Flüssigkeitskonsum.
NaiYang-Phuket (24.10.2021)
Nach über dreissig Jahren mal wieder Urlaub an der Nai Yang Beach. Uns interessiert’s, ob und wie der Fortschritt und Tourismus sich hier ausgebreitet hat. (.... und ob die Blues-Gitarristen die von uns vorgespielten Riffs noch anwenden?)
Damals waren lediglich zwei - drei Bar‘s und Restaurant die für das Wohl der Fremdlinge, der Farangs sorgten. Heute wechseln sich Shops, Bars, Restaurants und Hotels ab. Bedingt durch Corona und das Ausbleiben der Touristen sind jedoch die meisten Betriebe geschlossen. So hat der Fischerort den Charme immerhin weitgehend behalten.
Wir finden einige kleine Strandrestaurants. Abwechslungsweise geniessen wir die hervorragende Thai-Küche und die Gastfreundschaft im Land des Lächeln. Gleichzeitig werden wir uns wieder mal bewusst, wie unterschiedlich doch „a little bit spicy“ ist. Manchmal kräuselt das Gericht einfach so auf der Zunge, und manchmal schnappt man nur noch nach Luft, oder was sonst gerade so in der Nähe ist.
Nun, wir freuen uns auf die nächsten Wochen. Die Corana-Test‘s sind überstanden, ab sofort sind nun etliche „Spicy-Test‘s angesagt.
Alles ganz easy (26.10.2021)
Die Ungewissheit - was mit den drei Tagen geschehen wird - ist vorbei.
Rein ins Immigration Office. Zuerst mal die Bürokratie bewundern. Bevor nämlich der Visa-Antrag bearbeitet wird, müssen sämtliche Bleistifte nach Grösse, und exakt im rechten Winkel zur Tischkante geordnet sein, und der Tacker genau zwei cm. oberhalb des blauen Stempels liegen.
Die übrigen Stempel stehen fein säuberlich und in der richtigen Reihenfolge in einem mit Samt ausgestatteten Kistchen zur Benutzung bereit.
Einige Tausend Bath hingeblättert, und nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei.
Allerdings haben wir jetzt ein anderes Problem. Das Visum konnte nicht für drei, sondern musste gleich für 30 Tage verlängert werden.
Was machen wir mit den übrigen Tagen?
Da kommt mir der Gedanke, man könnte doch die alten Hippiezeiten wieder aufleben lasen.
Wir schlafen drei Wochen in den gleichen ungewaschenen Klamotten am Strand - Kopf waschen kann man ja im Meer - und erschnorren uns von den Touristen ein Bier oder ein Teller Reis. Wenn‘s dann gar nicht mehr geht, und um eine milde Gabe zu erbetteln, könnte Trix - als Ländler Musikfan - ja noch einen Jodel zum Besten geben.
Mein Vorschlag findet nicht so viel Anklang, und so ändern wir die ursprüngliche Reisepläne vorerst mal nicht.
Sicher auch besser so, denn wie lange bräuchte mein Head & Shoulders Anti-Schuppen Shampoo bis es nach diesem Strandfeeling wieder wirkt?
The Slate - der Durchschnitt (30.10.2021)
The Slate ist eines der besten Hotel die wir Vorort kennen. Wie in Asien so üblich sind auch hier kleinere Mängel zu akzeptieren. Wobei diese jeweils sofort und mit viel Erfindungsgeist erfolgreich behoben werden.
Hervorragend zu erwähnen sind die Angestellten, welche dir jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Sei es bei der Rezeption, beim Poolrestaurant oder beim Frühstücksbuffet. Das übertrifft bei weitem die übliche durchschnittliche Gastfreundschaft.
Apropos Durchschnitt. Ich habe mich entschlossen, mich vermehrt im Durchschnittsbereich zu bewegen. Wobei bewegen eher metaphorisch zu verstehen ist, wenn schon..... Ich beginne also erstmals ganz sachte z.B. bei Frühstück mit dem „Lachsdurchschitt“.
Für eine gesunde Ernährung wird empfohlen ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen. Das entspricht etwa 250 Gramm pro Woche/ 1Kg pro Monat/ 12 Kg pro Jahr. Wenn 1 Portion geräucherter Lachs etwa 30g ist, ich mich beim Frühstück drei mal bediene - also Teller gefüllt und aufgerundet etwa 120g Fisch pro Tag esse - so werde ich in diesen 5 Wochen Ferien den Bedarf von 4 Monaten abdecken.
Dies bedeutet, wir müssen noch zusätzlich 2mal in die Ferien fahren/fliegen, um den durchschnittlichen Jahresbedarf zu erreiche.
Nebeneffekt des mir auferlegten Lachsdurchschnitt: Als zivilisierter Schweizer überfüllst du nicht den Teller, sondern gehst dreimal zum Buffet Nachschub holen, was dein Bewegungsdurchschnitt erheblich in die Höhe treibt.
Nun bin ich gerade daran, auch noch den Wiskydurchschnitt zu berechnen.
Khao Lak (04.11.2021)
Die Fahrt mit dem Minivan von Phuket nach Khao Lak ist kurzweilig. Sehen wir doch jedesmal etwas Neues. Sei es ein grosser buddhistischer Tempel, oder einfach mal ein total überladenes Gefährt (eventuell wars ein Mofa mit sechs Personen, einem Hund und drei Säcken Reis?)
Etwas erstaunt sind wir, dass wir bei der Ausreise aus Phuket (oder ist es die Einreise in einen neuen Distrikt) unsere Pässe und Impfdokumente Vorzeigen müssen. Nach der Öffnung ab 01. November für den Tourismus.
Wir erreichen problemlos rund fünf Kilometer vor Khao Lak unser Hotel. Dieses liegt nahe einem kleinen Dörfchen, bestehend aus zwei, drei Schneider, etwa ebensoviele Supermercado’s und einem dutzend Restaurants.
Allerdings - alles leer, verlassen und kein einiges Beizli geöffnet. Nicht verwunderlich nach 18 Monaten ohne Touristen.
Sehe schon die Schlagzeilen (vermutlich auch im Blick) „Wiederbelebung des Tourismus in Thailand gescheitert. Schweizer Ehepaar in Khao Lak qualvoll verhungert.
Khao Lak ( 11.11.2021)
Wir haben die „Trockenzeit„ überstanden und wurden im Hotel Eden sehr gut bewirtet. Dank fehlendem Apfelbaum sind wir auch nicht rausgeflogen. Seit Sonntag sind im Dorf Amphoe Thai Mueang - 5 Km vor Khao Lak - die ersten Restaurants wieder offen. Was allerdings nach wie vor fehlt sind die Urlauber.
Khao Lak wurde halt nicht wie Phuket seit Wochen als Sandbox-Programm beworben. Trotzdem sind auch hier die meisten Einheimischen zwei, oder gar dreimal geimpft. Es ist wunderbar mitzuerleben, wie Tag für Tag die Ansteckungen in Thailand zurückgehen . Hier wirst du als Geimpfter weder beschimpft noch beleidigt, sondern eher wie ein König behandelt. Moderna sei dank 😎
Nun sind wir noch auf der Suche nach einer Apotheke. Allerdings nur sekundär für unsere Gesundheit. Benötigen wir doch eine schmerzlindernde und muskelkaterlösende Salben. Damit wären dann unsere Urlaubspläne für Herbst/Winter 2022 beinahe gesichert, und wir können die mühsame Arbeit die die Laubblätter im Spätherbst so verursachen getrost familienintern delegieren.
Heimreise 18.11.2021
Die 5 Wochen sind viel zu schnell vorbei. Andrerseits sind wir auch glücklich heimzukommen, Verwandte und Bekannte zu treffen, gemeinsam einen Schwatz abzuhalten oder ein Bier zu trinken.
Wir sind nun auf der Rückreise. Allerdings ist jetzt noch ungewiss, ob wir auch in der Heimat ankommen.
Ich habe mich etwas schlau gemacht und herausgefunden, dass bereits zu Urzeiten die Navigation via Mond und Sterne erfolgte. Da während unserem Nachtflug allerdings die seit 600 Jahren längste partielle Mondfinsternis stattfindet, ist es ungewiss ob Pilot & Co den Rückweg so einfach finden, oder ob wir zu einem Irrflug starten.
Sollten wir möglicherweise in der Südsee (gar auf Bora Bora) landen, lassen wir es euch gerne wissen, und möchten frühestens in drei Wochen gerettet werden.
